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Het gebouw

1922
[0003] (blz. 48 tm 62) ) Klapheck schrijft in dit boek dat uitgegeven werd in 1922, maar waarvan het manuscript, volgens de inleiding, sinds 1915 niet veranderd is:

"Das alte Herrenhaus zu Schaesberg bei Heerlen vom Jahre 1571, ein Bau des Johann von Schaesberg (+ 1579) und seiner Gattin Agnes von Eynatten (+ 1591)(...), besteht, (...), aus zwei rechtwinklig zueinander gelagerten Flügeln, in ihrer Binnenecke ein Treppentürmchen fassend, das mit drei Seiten eines Sechsecks in den Hof vorragt (...). An einer Außenecke eines der Flügel wächst ein Turm auf, heute auf quadratischer, früher vielleicht auf runder Grundfläche. Der reiche Wechsel von Backsteinlagen und horizontalen Hausteinbänder, die die Anlage nicht allein malerisch beleben, sondern ihr auch den glücklichen Maßstab des Monumentalen geben, macht den Bau besonders interessant. In der exakten technischen Ausführung liegt ein eigener Reiz des Herrenhauses (...).
Die Giebel ganz einfach getreppt. Ein klar gezeichneter Metopen- und Triglyphenfries am Hauptgesims löst den gotischen Maßwerk- und Bogenschmuck ab, der noch die unteren Stockwerke ziert. Sonst weiter kein Schmuck, der nicht aus dem Material und der Farbe von selbst sich gebildet. Der farbige Gegensatz von Back- und Haustein muß den malerischen Reichtum von Licht- und Schattenwirkung der Hausteinbauten ersetzen. Neben den horizontalen Hausteinbändern alte, schmale Hausteinfensterrahmen mit Blenden für die Schlagläden. Diese sind indessen bei dem seit Jahrzehnten unbewohnten und verwarlosten Hause längst aus den Angeln gefallen. Die Eckverklammerung ist von schöner Wirkung. Und interessant die Anlage der Aborte (...). Kein über der Gräfte schwebendes "Schwalbennest". An den beiden Außenfronten schmale Halbtürme, unten auf niedrigem, rechteckigem Sockel aufsteigend und oben unter der Haube mit einem reichen gotischen Bogenfries geschmückt. Im vorderen Giebel ist oben das Wappen des Bauherrn Johann von Schaesberg und seiner Gattin Agnes, der Tochter von Johann von Eynatten und Agnes von Peerbaum-Caldenborn, eingemeißelt. Und im Hof des Schlosses liest man in einer Kartusche die Jahresahl 1571.
...
... Johann Friedrich von Schaesberg, Johanns Erbsohn, ließ im Jahre 1650 die stattliche neue Vorburg aufführen (...).
Die imponierende Vorburg ist ganz regelmäßig angelegt, nur der eine Seitenflügel etwas breiter (...). Hier war der Stall. An den Ecken der Eingangsfassaden steigen quadratische Wehrtürme empor, die ihre barock bewegten, schönen Hauben über das Dach hinausrücken. Und in der Mitte, wo die Brücke über den breiten, heute versiegten Graben durch das Portal in den Hof der Vorburg will (...), ragt das quadratische Torhaus auf, ebenfalls mit einer barocken Haube bekrönt. Eine Maurer schließt an der gegenüberliegenden Seite den Hof, von zwei Durchgängen unterbrochen (...). Durch den einen führt die Brücke zu Garteninsel, durch den anderen zur Insel des Herrenhauses.
Die breit gelagerte Schaesberger Vorburg mit der interessanten Umrißlinie ihrer Turmhauben, ein Bild von feudalem wurf, verlangte natürlich nach einem Gegengewicht. Das Herrenhaus erfuhr einen Umbau. Als Ausgleich für den Reichtum der verschiedenen niedrigen Turmhauben an der Unterburg führte man den neuen hohen, quadratischen Eckturm auf (...). Die Analogie mit Raesfeld ist nicht uninteressant. Nach der Vorburg zu schloß man den Hof mit neuen Flügelbauten (...). Aber wie Alexander von Velen auf Raesfeld, so war auch Johann Friedrich von Schaesberg bei den beschränkten Hofverhältnissen gezwungen, niedrigere Bauten aufzuführen, nur zweistöckig. Der Treppenturm mit seiner Haube ragt über sie hinaus. der Dachfirst der neuen Anlage führt das Auge, das über den Treppengiebel neben der Einfahrt hinuntergleitet, von dem Metopen- und Triglyphenfries (...) zu dem Dachansatz des alten Querflügels, dann hinauf zur Haube des Eckturms. Der Ausbau hat eine außerordentlich vorteilhaft in sich gescjossene Komposition geschaffen. Die Umriß- und Verbindungslinien Fließen ineinander. Der Ausbau wirkt noch einheitlicher als der auf Raesfeld. Aber beide Häuser wollten dasselbe. Auch auf Schaesberg öffnen sich die neuen Flügel nach innen in Arkaden (...) und haben vor den alten Bau in dem malerischen Reiz der schmalen Hausteinrahmen, des Hauptgesimses und des Kartuschenschmucks, wie in dem elastischen Rund der Bogenstellungen (...) ein reizvolles Hofidyll gezaubert. Der spätere Anbau ist hier übrigens deutlich zu erkennen. Die neuen Gesimse und Profile und die horizontalen Hausteinbänder führen nicht in den alten Bau über. Sie laufen sich tot (...). Aber auch von außen wird man, genauer zusehend, die Arbeit des jüngeren Baumeisters herauslesen können. Er hatte zwischen der durch Horizontalbänder reich gegliederten Giebelfront und dem schmucklosen Eckturm zu vermitteln. Der niedrigere Torbau neben dem Giebel setzt die horizontale Hausteinbandgliederung fort, aber bescheidener (...). Der anstoßende Flügel zum Turm verzichtet darauf (...). Auch hier wieder der nicht ungeschickte Übergang.
Der Ausbau ist aber auch ein interessantes Beispiel für die Wandlung vlämischen Geistes von dem rein malerisch-willkürlichen zum organisch-tektonischen des Bau- und Flächenschmucks der Bausteinarchitektur. Der Fassaden des alten Hauses Schaesberg sind, wie Hermann van Waghemakers alte Fleischhalle zu Antwerpen, das Rathaus zu Venlo und die unter vlämischem Einfluß stehenden jülischen Kirchentürme zu Erkelenz, Bracheln usw. und der Treppenturm der Binsfelderburg im Kreise Düren , von horizontalen Backstein- und Hausteinlagen durchsetzt, lediglich aus Freude an malerischer Wirkung und am farbigen Gegensatz. Diese Neigung hat auf Schaesberg vielleicht die phantastischste Form gewonnen. Auf die Horizontalbalken der Fensterrahmen ist gar keine Rücksicht genommen worden. Und wenn auf diese Weise neue Farbenflecke in der Backsteinfläche entstanden, so war das dem malerischen Sinn der Meister des 15. und 16. Jahrhunderts eben recht.
Das folgende jahrhundert bringt Ordnung und System in die horizontalen Hausteinbänder. Das Sockelgeschoß des Ausbaus der Oberburg zu Schaesberg verzichtet auf jede Binnengliederung und gewinnt dadurch einen monumentaleren Charakter (...). In den beiden oberen Geschossen laufen von nun ab die Horizontalbänder in die Querbalken der Fenster über. Die früheren Zwischenglieder fallen aus. Es entsteht ein fester Verband, die klassische Form des vlämischen Backsteinbaus mit ihrem "gebundenen System". Willkür und Zufall bleiben von jetzt ab ausgeschlossen.
Der farbenwechsel ist von der sinnvollen Zweckform abhängig geworden. Haustein wird nur noch zur Einrahmung von Fenstern, Portalen und Wänden verwandt und als Verbindung der Querbalken der Fenster. Ist die Backsteinfläche zu groß, so bringt man als Farbfleck wohl einen diskreten Hausteinschmuck noch an. So im Hof des Herrenhauses zu Schaesberg eine Kartusche über den Zwickeln der Arkaden (...).  Das Verhältnis der Fensterachsen zueinander ist von nun ab auch streng festgelegt (...).
Der Baukörper zwischen den beiden Giebeln vom alten Haus Schaesberg ruht im Kellergeschoß auf schweren Kreuzgewölben. Die übrigen Flügelbauten auf schmalen Tonnen (...).
Die Vorburg von Schaesberg ist noch leidlich gut erhalten. Das Herrenhaus aber eine Ruine, die, wenn keine rettende Hand in zwölfter Stunde noch dem Bau eine Stütze schafft, bald ganz in sich zusammensinkt (...). Die Brücke ist eingestürzt. Schwankende Balken führen über den Graben. Die schwer beschlagene Tür des Portals, deren Angelhaken sich aus dem verwitterten Steinrahmen gelöst haben, hat ihren festen Halt verloren und ist umgesunken (...). Im Hof wächst der Schutt. Im Inneren des Hauses sind die Böden zerfallen. Das Dach hat der Sturm nach und nach abgetragen. Geborstene Balken ragen in den Raum hinein, den kahle, freistehende Wände umgeben. Eine tolle Sturmnacht nu, und der Giebel stürzt und begräbt die reste des Dachstuhls unter seinen Trümmern.
Schaesberg ist viele Jahrzehnte unbewohnt gewesen. Schloß Krickenbeck bei Kaldenkirchen und das Kloster Tannheim im Allgäu sind im 19. Jahrhundert die Wohnzentren der Grafen von Schaesberg geworden, die sich seitdem auch Schaesberg-Tannheim nennen. Auch die benachbarten limburgischen Edelsitze, Hoensbroeck, Terworm, Streithagen u. a. wurden von ihren deutschen Besitzern aufgegeben. Teils mögen politische Erwägungen die Beweggründe gewesen sein. /in den letzten Jahren kam die Umgestaltung des Landschaftsbildes dazu. In das schloßreiche Land um Heerlen hat die Industrie ihre Bohrtürme gestellt. Bald sah man an ihrer Stelle Fördertürme. Bergwerke und Arbeiterkolonien entstanden, denn unter den alten Schlössern lagert Kohle. Der Bergbau nimmt ihnen das Wasser der Gráfte und rüttelt an ihren Grundmauern. Risse ziehen sich durch den Bau, die steinlagen verrutschen (...). Am Horizont fauchen die hohen Schlote ihre Rauchgarben in das Land hinaus..."

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